Stellungnahme des Fanprojektes zum Thema Kollektivstrafen

Auf Grund der aktuellen Ereignisse ist es dem Fanprojekt Freiburg ein Anliegen sich zu den zum Saisonstart vom SC Freiburg verhängten Kollektivstrafen in Form eines bedingten Material-Verbots gegenüber den Ultragruppen Corrillo und Natural Born Ultras und der Fangruppierung IWF (Immmer Wieder Freiburg) zu äußern.

Als Mitarbeiter_innen des Fanprojekts lehnen wir solche kollektiven Sanktionen ab.

Insbesondere sehen wir Kollektivstrafen kritisch, wenn Personen, die ein individuelles Fehlverhalten gezeigt haben, nicht ermittelt werden können. Eine ganze Gruppe sollte man nicht unter Generalverdacht stellen, Verantwortlichkeit kann nur an persönliches Verhalten geknüpft werden. Andernfalls kann dies bei den Betroffenen Unverständnis hervorrufen. Wenn der Eindruck entsteht, dass man unabhängig vom eigenen Verhalten bestraft wird, bietet dies keinen Anreiz sich bei zukünftigen regelwidrigen Aktionen zurück zu halten. Ohne eine zeitnahe Auseinandersetzung aller Beteiligten mit den strittigen Themen (z. B. Pyrotechnikeinsatz) und der Erarbeitung von Handlungsalternativen, wirken Strafen in Bezug auf den Dialog zwischen Verein und Fans ausschließlich destruktiv.

Natürlich sehen wir auch die Problematik des SC Freiburg, der auf die Durchsetzung gewisser Regeln angewiesen ist um seinen Verkehrssicherungspflichten gerecht zu werden und Gefahren für alle Stadionbesucher_innen zu vermeiden.

Aus unserer Sicht wäre ein zeitnah und offen geführter konstruktiver Dialog eine wünschenswerte Strategie, um sowohl die Vereinsinteressen, als auch die Interessen der betroffenen Gruppierungen mit einander in Einklang zu bringen.

Auch das Fanprojekt Freiburg beteiligt sich gerne an einem solchen Dialog

Die Mitarbeiter_innen des Fanprojektes Freiburg

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